Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte - S. 5

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Rmer und Germanen zur Zeit des Augustus und Tiberius. 5 junge Cheruskerfrst Arminius trat. Auch er hatte in rmischen Diensten -ltmtnlu?-gestanden, war durch Verleihung der Ritterwrde ausgezeichnet worden und hatte die rmische Kriegskunst kennen gelernt. Er war ebenso khn wie ver-schlagen, von glhender Liebe zur Freiheit und zur Heimat erfllt, dazu ein Mann, der anzuordnen und zu herrschen verstand. Er wute Varus so in Sicherheit zu wiegen, da er die Warnungen des Segestes, eines anderen Cheruskerhuptlings, in den Wind schlug; dieser war mit Arminius verfeindet, weil er seine Tochter Thusnelda wider seinen Willen entshrt und zu seiner Gattin gemacht hatte. Im Herbst des Jahres 9 n. Chr. verlie Varus mit seinen drei Legionen sein Sommerlager, das sich wohl an der Weser in der Gegend von Minden besand, um einen germanischen Stamm, der sich im Einvernehmen mit Arminius erhoben hatte, zur Unterwerfung zu zwingen. Da ward er bei regnerischem und strmischem Wetter in mooriger Gebirgsgegend des Teutoburger Waldes von den Germanen mit furchtbarer Gewalt Die a 1 y Schlacht berfallen und sein Heer in mehrtgigem Kampfe vernichtet. Er selbst gab w Teuto-sich verzweifelt den Tod; nur wenige Rmer entkamen, viele Gefangene g W^de. wurden den germanischen Gttern geopfert, die Legionsadler fielen in die Hand der Feinde. Bis zum Rheine wurde Germanien befreit; Augustus, der im Schmerze beim Empfang der Trauerkunde ausgerufen haben soll: Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder!", frchtete schon, die Sieger wrden den Strom berschreiten. Er sandte wiederum Tiberius nach dem Kriegsschauplatze, der sich aber begngte, die Rheingrenze zu sichern. Als nach Augustus^ Tode Tiberius den rmischen Kaiserthron bestieg, 14 Gefate Germanikus, des Drusus Sohn, der damals den Oberbefehl am Rhein fhrte, den Plan, Rache an den Germanen zu nehmen und von neuem in ihr Land einzudringen. Er befehligte acht Legionen, mit den zugehrigen Hilfsvlkern ein Heer von 80000 Mann. Segestes, der Thusneldafer! wieder in seine Gewalt gebracht hatte und nun von Arminius in seiner Burg mcmttu8-belagert wurde, wurde von ihm entsetzt und des Arminius Gattin als Ge-fangene fortgefhrt. Im nchsten Jahre erschien Germanikus an der W e s e r und siegte dort zweimal der Arminius, ohne doch dauernde Eroberungen machen zu knnen. Da rief ihn Tiberius ab. Germanikus feierte in Rom einen glnzenden Triumph, bei dem auch Thusnelda in Fesseln einher-schritt, aber Germanien blieb frei vom Rmerjoch. Leider ri bei den Germanen bald Zwietracht ein. M a r b o d und Arminius, die beiden mchtigsten Männer in Germanien, traten sich im Kampfe entgegen; Arminius war im Vorteil, doch war die Schlacht nicht entscheidend. Wenige Jahre spter aber ward Marbod durch einen Auf-

2. Geschichte des Altertums - S. 79

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Graccheu. 79 Gleichzeitig wuchs die Zahl der Sklaven gewaltig an. In jedem Sklaven, vornehmen rmischen Haushalt gab es eine groe Anzahl von Sklaven, welche zu den verschiedensten Dienstleistungen verwandt wurden. Dazu kam die Menge der Sklaven, welche als Arbeiter in den Fabriken oder als Bauern oder Hirten auf den Latifundien der groen Grundbesitzer ttig waren. Nicht wenige Besitzer lieen auch einen Teil ihrer Sklaven als Fechter, Gladiatoren, ausbilden, um sie in den Spielen auftreten zu lassen, durch welche sie die Gunst des Volkes zu gewinnen suchten. Tie Graccheu. 86. Tiberius Sempronius Gracchus. 133. Im Jahre 133 machte m der zum Volkstribun gewhlte Tiberiussemproninsgracchus, dessen Vater ein tchtiger Feldherr gewesen, dessen Mutter die edle und hochsinnige Cornelia, des lteren Scipio Asrikanus Tochter, war, den Versuch, der Not des italischen Bauernstandes abzuhelfen. Er erneuerte ein lteres Ackergesetz und beantragte, da von den rmischen Staatslndereien ^as niemand mehr als hchstens 1000 Morgen in Betrieb nehmen drfe; wer mehr habe, msse den Uberschu herausgeben, und dieser solle an arme Brger verteilt werden. Nun war allerdings ein groer Teil der Grund-stcke, die im Besitze der rmischen Adligen waren, ursprnglich nicht Privat-eigentum, sondern rmisches Gemeindeland gewesen; aber sie galten seit langer Zeit als Privatbesitz, und es war nicht nur sehr schwer festzustellen, was Privat-, was Staatsbesitz war, sondern in gar manchen Fllen auch ungerecht, solche Grundstcke fr den Staat einzuziehen. Ader von dem Wunsche beseelt, seinem Volke zu helfen, ging Tiberius voll Mut und Tatkraft vor, die Menge hing ihm an, und, nachdem er einen anderen Volkstribunen, der ihm entgegentrat, widerrechtlicherweise hatte absetzen lassen, ging sein Antrag durch und wurde Gesetz. Zahlreiche Grundstcke wurden eingezogen und neu verteilt. Tiberius wnschte auch fr das folgende Jahr zum Tribunen gewhlt zu werden. Da entstanden in der Wahlversammlung Unruhen, und im Getmmel wurde Gracchus mit einer Anzahl seiner Anhnger erschlagen. Tiberius' o hatten, zum ersten Male seit den Stndekmpfen, Brger Brgern mit $ob' den Waffen in der Hand gegenbergestanden, und die Hauptstadt war der Schauplatz eines Straenkampfes geworden. 87. Gajus Sempronius Gracchus. 123. Zehn Jahre nach Tiberius 123. erneuerte sein noch begabterer, feuriger, aber auch leidenschaftlich erregter

3. Geschichte des Altertums - S. 83

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Sulla. 83 Bundesgenossen schwer erschttert, zu denen die Mehrzahl der Städte und Landschaften Italiens gehrte. Ihnen hatte schon Gajus Gracchus das rmische Brgerrecht zubilligen wollen ( 87), aber der Versuch war an der Eifersucht des rmischen Volkes gescheitert. Jetzt erhoben sie sich, schlssen einen Bund untereinander, stellten Heere auf und verteidigten sich gegen die Rmer mit solcher Tapferkeit und Ausdauer, da diese sich entschlieen muten, nicht nur den treu gebliebenen Bundesgenossen, sondern auch allen denen, die bis zu einem bestimmten Tage die Waffen niederlegen wrden, das Brgerrecht zu verleihen. So gelang es allmhlich, in dem greren Teile Italiens Ruhe und Frieden wiederherzustellen. In diesen Kmpfen hatte sich Lucius Cornelius Sulla als Sulla. Feldherr ausgezeichnet, derselbe, der einst die Auslieferung des Jugurtha bei dem König Bocchus durchgesetzt hatte und daher von manchen als der eigent-liche Vollender des jugurthinischen Krieges gepriesen wurde. Seit jener Zeit standen Sulla und Marius sich eiferschtig gegenber. Sie waren von-einander sehr verschieden. Marius war der Sohn eines Tagelhners, wenig gebildet, ein tchtiger Soldat, aber von leidenschaftlichem Wesen und ein schlechter Staatsmann; Sulla war ein Mann von altem Adel und hoher Bildung, eine hochbegabte Persnlichkeit, ein hervorragender Feldherr und zugleich der erste Staatsmann seiner Zeit, ebenso khn und entschlossen wie umsichtig und besonnen, freilich auch selbstschtig und grausam. Fr das Jahr 88 wurde er zum Konsul gewhlt. Ihm fiel der Oberbefehl in dem 88. Kriege gegen den König Mithridates von Pontus zu, der eben damals ausgebrochen war. Da setzten die demokratischen Parteifhrer bei der Volksversammlung durch, da an seiner Stelle Marius, obwohl er damals gar kein Amt bekleidete, mit der Fhrung dieses Krieges beauftragt wurde. Indessen unterwarf sich Sulla diesem Beschlsse nicht. Vielmehr fhrte er das Heer, das in Campanien stand, gegen die Hauptstadt, und zum ersten Male erlebte es Rom, da es von den eigenen Legionen unter der Fhrung eines unbotmigen Feldherrn eingenommen wurde. Der S t a a t s st r e i ch gelang und die Gegner flohen; mehrere von ihnen wurden gechtet und ein Preis auf ihr Haupt gesetzt. M a r i u s, der zu den Gechteten gehrte, suchte nach Afrika zu entkommen. Bei der Stadt Minturn wurde er, im * Morast versteckt, von Reitern aufgesprt, und die Behrden der Stadt be-schlssen ihn im Gefngnis zu tten. Aber der Sklave, den sie damit beauf-tragten, ein gefangener Kimber, erschrak vor den flammenden Augen des gewaltigen Mannes, der ihm zurief: Mensch, du willst den Marius tten?" und entfloh entsetzt aus dem Kerker. Da wandelte sich die Stimmung des "6*

4. Geschichte des Altertums - S. 85

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Emporkommen des Pompejus. 85 stadt, die sich, nachdem ihr die Zufuhr abgeschnitten worden war, den Demo-traten ergeben mute. Nun begann ein furchtbares Morden unter den Fhrern der Senatspartei. Vor allem sttigte Marius seinen Durst nach Rache im Blute seiner Gegner. Auch zum Konsul lie er sich nebst seinem Parteigenossen C i n n a whlen, und so erfllte sich die Weissagung, da er siebenmal die hchste Wrde Roms bekleiden werde. Aber er starb wenige Wochen spter. Nach Beendigung des mithridatischen Krieges landete Sulla in Brun- ^r^rste^ disium, besiegte ohne Schwierigkeit die Heere der Demokraten und nahm Rom. Der junge Gnus Pompejus wurde von ihm beauftragt, die Reste der demokratischen Partei in Sizilien und Afrika aufzusuchen und zu vernichten. In Rom aber hielt Sulla ein furchtbares Strafgericht. 4700 Menschen chtete er, d. h. er erklrte sie fr vogelfrei und versprach ihren Mrdern Preise; die Gter der Gechteten wurden eingezogen und versteigert oder verschenkt. Ganze Landschaften Italiens befahl er, weil sie sich am Kampfe gegen ihn beteiligt hatten, auf das furchtbarste zu verheeren, Städte zu zer-stren, Drfer zu verbrennen. Sich selbst lie er zum Diktator er- mtatuv. nennen und ordnete als solcher die Verfassung des Staates in der Weise, da er die Macht des Senats in jeder Beziehung strkte. Noch kein rmischer Brger hatte eine so gewaltige Stellung im Staate eingenommen wie dieser Mann, der sich selbst damals den Beinamen Felix, der Glckliche, beilegte. Aber er gedachte nicht sie zu behalten; nach wenigen Jahren vielmehr legte er die Diktatur nieder und zog sich als Privatmann nach seinem Landgut in Campanien zurck. Dort lebte er noch ein Jahr lang in Mue und Genu. Im Jahre 78 starb er pltzlich; seine Sullas Tod Leiche wurde in feierlicher Weise nach Rom gefhrt, dort vom Senat und den Beamten empfangen und auf dem Marsfelde verbrannt. 3. Die Zeit des Pompejus. Das Emporkommen des Pompejus. 93. Pompejus und Sertorius. Gnus Pompejus hatte sich weniger aus Begeisterung fr die Sache der Senatspartei an Sulla an-geschlossen, als deshalb, weil er auf diesem Wege am besten zu Ehrenstellen und Macht zu gelangen hoffte. In der Tat war er von Sulla bei der Rck-kehr aus Afrika mit dem Beinamen Magnus, der Groe, begrt worden und

5. Geschichte des Altertums - S. 87

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
87 Da ward Pompejus zum Oberbefehlshaber gegen sie ernannt und Pompejus. mit einer ganz auergewhnlichen Machtvollkommenheit betraut. In einer glnzenden Weise fhrte er seine Ausgabe aus; die Besiegung der Seeruber ist seine bedeutendste Tat. Er landete daraus in Cilicien und nahm Burg auf Burg; da ward ihm auch der Oberbesehl in dem dritten mithridatischen Kriege bertragen. 96. Der dritte mithridatische Krieg. Mit M i t h r i d a t e s war kurz nach Beendigung des ersten Krieges ein zweiter entstanden, der indessen ohne Bedeutung ist. Im Jahre 74 aber hatte er von neuem die Waffen ergriffen. Er war jetzt um so gefhrlicher, als der König Tigranes von Armenien, sein Schwiegersohn, mit ihm verbndet war. Den Ober-befehl gegen beide bernahm zuerst Licinius Lucullus. Dieser hatte cucumis, zuerst groe Ersolge; er eroberte den Pontus und drang tief in das bergige, unwegsame Armenien ein, bis er durch eine Meuterei feiner Soldaten gentigt wurde den Rckzug anzutreten. Jetzt kehrte Mithridates wieder in den Pontus zurck. Lucullus wurde vom Heere abberufen; alles, was er gewonnen hatte, fchien wieder verloren zu fein. Er lebte seitdem im Genu seiner Reichtmer, in Mue und ppigkeit; seine Mahlzeiten, seine Land-Huser waren wegen ihrer verschwenderischen Pracht berhmt. Seine Grten fllte er mit fremden Bumen; auch die Kirsche hat er in Europa eingefhrt. Nun wurde Pompejus der Oberbefehl bertragen; und er erfllte Pompejus wiederum die auf ihn gesetzten Hoffnungen. Mithridates mute von neuem aus dem Pontus fliehen. Er begab sich nach der Nordkste des schwarzen Meeres, wo die griechischen Kolonien ihm untertnig waren. In-dessen wandte sich Pompejus gegen Tigranes, der keinen Widerstand wagte, sondern als Flehender in sein Lager kam und sich ihm unbewaffnet zu Fen warf; er mute die Oberhoheit Roms anerkennen. Dann fhrte er fein Heer bis an den K a u k a f u s heran, kehrte aber nach einigen Kmpfen mit den dort hufenden Bergvlkern wieder um und durchzog als Sieger, Friede und Ordnung stiftend, Städte grndend, wie einst Alexander, Vorderasien vom schwarzen Meere bis nach Palstina. Teils schuf er rmische Provinzen, wie Cilicien und Syrien, teils lie er die Staaten der einheimischen Könige bestehen; aber berall stellte er die Herrschast Roms her. In Jerusalem brach er den Widerstand einer der jdischen Parteien und nahm den hartnckig verteidigten Tempelberg durch Sturm. Als Pompejus bei Jericho stand, meldeten ihm lorbeerbekrnzte Boten den Tod des Mithridates. Einer seiner Shne, Pharnaces, Tod des Mithridates. hatte sich gegen den Vater erhoben. Als auch das Heer zu diesem abfiel,

6. Geschichte des Altertums - S. 89

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Casars Emporkommen und die Eroberung Galliens. 89 Triumph, den er unter Entfaltung ungeheuren Glanzes feierte. Aber im brigen mute der eben noch so gewaltig dastehende Feldherr es erleben, da der Senat keinen seiner Wnsche erfllte. Da schlo sich Pompejus im Jahre 60 mit den Fhrern der demokratischen Partei, Marcus Licinius Crassus und Gajus Julius Csar, zu einer Ver-einigung zusammen, die man das erste Triumvirat nennt. Zwischengo. Pompejus und Csar wurde ein noch engerer Bund geschlossen, da der erstere sich mit Csars Tochter Julia vermhlte. Pompejus besa von den Triumvirn den grten Ruhm, Crassus den grten Reichtum, Csar aber das grte Genie. Das erste, was die Triumvirn durchsetzten, war, da Csar fr das nchste Jahr zum Konsul gewhlt wurde. 4. Die Zeit Csars. Csars Emporkommen und Die Eroberung Galliens. 99. Casars bisheriges Leben. Gajus Julius Csar war im Jahre 100 geboren. Er entstammte einem altadligen Geschlecht, das sich von Julus, dem Sohne des neas, ableitete und demnach die Venus als Stammmutter verehrte. Aber er hatte von frh an der demokratischen Partei angehrt. Da er sich von ihr nicht hatte trennen wollen, war er in Gefahr gewesen, durch Sulla gechtet zu werden, und nur aus Frsprache einflureicher Freunde schenkte ihm der Diktator das Leben; doch mahnte er seine Anhnger, sie sollten sich vor dem schlechtgegrteten Knaben" hten, denn in ihm steckte mehr als ein Marius. Spter begab sich Csar auf mehrere Jahre nach dem Orient. Nach Rom zurckgekehrt, bekleidete er die Amter in der gewhnlichen Reihenfolge; als dil gab er Spiele von nie gesehener Pracht, wobei er sich unbedenklich in ungeheure Schulden strzte. Als Konsul setzte er im Jahre 59 so erfolgreich alles, was er69. wollte, durch und drngte seinen ihm feindseligen Amtsgenossen so in den Hintergrund, da man nachher sagte, damals seien Julius und Csar-Konsuln gewesen. Am Schlu seines Amtsjahres lie er sich die Pro-vinz Gallien als Statthalterschaft bertragen. 100. Die Eroberung Galliens. Die Gallier hatten sich in frheren Jahrhunderten ihren Nachbarn durch ihre Einflle furchtbar ge-macht; zu Csars Zeit aber war ihre Kriegstchtigkeit sehr gesunken, und ihnen drohte sogar die Gefahr, von den der den Rhein hereinbrechenden Germanen unterworfen zu werden. Sie waren in viele Stmme ge-schieden, die unter sich uneinig waren; in die Herrschaft teilten sich Die

7. Geschichte des Altertums - S. 91

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Casars Brgerkrieg und Herrschaft. 91 volk der Parther unternommen, die damals das Hochland von Iran und die Tiefebene von Mesopotamien beherrschten, war aber in der Wste stlich des Euphrat von den feindlichen Reitermassen umzingelt, geschlagen und bei einer Unterredung mit dem parthischen Heerfhrer verrterisch ermordet worden. Pompejus aber erfllte sich mehr und mehr mit Eifersucht gegen Csar, dessen wachsende Macht und steigenden Reichtum er frchtete. Auch der Tod seiner Gemahlin Julia trug dazu bei, die beiden Männer einander zu entfremden. Er trat allmhlich in nahe Beziehungen zu der Senatspartei, die Csar feindlich gegenberstand. So entstand zwischen beiden Mnnern eine starke Spannung, die schlielich zum Brgerkriege fhrte. Zu Beginn des Jahres 49 ging Csar mit seinen Truppen der den Rubikon, der Mittelitalien von Oberitalien schied. Der Wrfel ist gefallen", soll er gesagt haben. 102. Casars Siegeszug. In Italien traf Csar zunchst auf gtmter. keinen Widerstand, da Pompejus hier kein Heer zur Verfgung hatte. Dieser zog sich vielmehr nach der Balkanhalbinsel zurck. Thessalonich wurde sein Hauptquartier; hier sammelte sich eine groe Anzahl von Senatoren, dabei Cicero und der jngere Cato, um ihn; hier vereinigte er ein bedeutendes Heer. Csar wandte sich indessen nach Spanien, wo die Legionen des Spanien. Pompejus, von zwei Unterbefehlshabern gefhrt, standen, und zwang sie zur Ergebung. Im nchsten Jahre berschritt er das adriatische Meer. Die ersten Kmpfe mit des Pompejus Heer verliefen fr ihn ungnstig. Da fhrte er seine Truppen nach Thessalien und trug hier bei P h a r s a l u s mit seinen ^Maius kampfgebten Veteranen der das bedeutend strkere Heer seines Gegners den Sieg davon. Pompejus floh an die Kste, bestieg ein Schiff und begab sich nach gypten, wo er eine Zuflucht zu finden hoffte. Aber die Vor-mnder des jungen Knigs Ptolemus beschlossen ihn zu tten, weil sie hofften sich so Csars Gunst erwerben zu knnen; während Pompejus im Begriff war, aus dem Boot, auf dem er zur Kste fuhr, auszusteigen, wurde er von einem frheren rmischen Offizier, der in gyptische Dienste getreten war, hinterrcks erstochen. Als wenige Tage spter Csar ankam, wies man ihm des Pompejus abgeschnittenes Haupt und Siegelring; aber mit Trnen im Auge wandte er sich ab. Als Csar seine Anwesenheit in gypten benutzte, um einen zwischen Alexandra Ptolemus und seiner Schwester Kleopatra schwebenden Thronstreitne9' zu entscheiden, brach in der volkreichen Hauptstadt des Landes, A l e x a n -dria, ein Aufstand aus, der ihn fr einige Monate in groe Bedrngnis

8. Geschichte des Altertums - S. 93

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
93 Antonius vor dem versammelten Volke anbot, gern angenommen, wenn ihm nicht das Murren der Menge gezeigt htte, da er besser tue, dies noch nicht zu wagen. Csar wandte seine gewaltige Macht in vortrefflicher Weise an, so da Kenten-seine kurze Regierung zum Segen sr das Reich wurde. Gegen seine bisherigen Gegner zeigte er eine klug berechnete Milde und begnadigte viele von ihnen. In den Provinzen grndete er zahlreiche Kolonien und siedelte dort arme Brger an; so gelang es, die groe Zahl der Besitzlosen, die sich in Rom aufhielten und dort von den Getreidespenden des Staates lebten, zu vermindern. Die Untertanen des Reichs schtzte er gegen die Erpressungen der Statthalter und der Steuerpchter. Der zunehmen-den Sittenlosigkeit suchte er durch Gesetze entgegenzutreten, welche auf Ge-walttat und Bestechung harte Strafen setzten und den Luxus einschrnken sollten. Auch den Kalender, der in vllige Zerrttung geraten war, ordnete er unter Heranziehung eines Astronomen aus Alexandria. So entstand der julianische Kalender, der allgemein in Geltung gewesen ist, bis ihn im sechzehnten Jahrhundert Papst Gregor Xiii. hat verbessern lassen; in Rußland gilt er noch heute. Mitten in seiner groartigen Herrscherttigkeit erlag Csar einer Ver-schwrung, an der sich teils begnadigte Pompejaner, teils unzufriedene Csarianer beteiligten und deren Fhrer der finstere und ehrgeizige C a s s i u s und der von Csar immer sehr begnstigte Junius Brutus waren. Als er am 15. Mrz 44 trotz mehrfacher Warnungen und trotz der bsen Csars^Er-Trume seiner Gemahlin sich in den Senat begeben hatte, wurde er von i5.Marz44. den Verschworenen berfallen. Auch du, Brutus!" rief er, als auch dieser den Dolch auf ihn zckte, verhllte sein Haupt und sank, von dreiundzwanzig Stichen durchbohrt, an der Bildsule des Pompejus nieder. Csar gehrt als Feldherr wie als Staatsmann und R e g e n t zu den grten Mnnern der Weltgeschichte. Um seinen Ehrgeiz zu befriedigen und die Alleinherrschaft zu erreichen, hat er unlautere Mittel nicht verschmht; aber als er die Macht in den Hnden hatte, erwies er sich als einen groen Regenten. Der vielseitige Mann zhlt aber auch zu den bedeutendsten rmischen Schriftstellern; er hat die Geschichte seiner Taten selbst geschrieben. 5. Die Zeit des Emporkommens Octavians. Tas zweite Triumvirat. 104. Die Csarmrder hatten gehofft, da sich ihnen die Be- Antonius, vlkerng Roms begeistert anschlieen wrde. Aber das Gegenteil trat ein.

9. Geschichte des Altertums - S. 94

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
94 Geschichte der Rmer. Zumal nachdem Antonius durch die Leichenrede, die er dem Ermordeten hielt, die Gemter entflammt hatte, fhlten sich die Verschworenen so un-sicher in der Hauptstadt, da sie sie verlieen. So fiel die Macht Antonius zu, einem sehr begabten und kriegserfahrenen, aber auch hchst genuschtigen Manne. Octavian. <$a kam nach Rom der neunzehnjhrige Octavius, der Enkel von Csars Schwester, den sein Grooheim in Ermangelung eigener Shne zum Erben bestimmt und adoptiert hatte und der sich daher Gajusjuliusesar Octavianus nannte. Nach mancherlei Wirren vereinigte er sich 43 mit Antonius und mit Lepidus, der ebenfalls der Partei Csars an-Triumvirat gehrt hatte, zu dem z w e i t e n T r i u m v i r a t. Die Triumvirn nahmen 43' die hchste Gewalt im rmischen Reich sr sich in Anspruch, und in Italien wagte ihnen niemand zu widerstehen. Um ihre Gegner zu vernichten und sich durch ihre Gter zu bereichern, chteten sie, wie einst Sulla, eine groe Anzahl von Senatoren und anderen vornehmen Mnnern. Unter ihnen war auch der greise Cicero, der nach einem im Dienst des Vaterlandes verbrachten Leben ein trauriges Ende sand; in dem Park eines seiner Land-guter wurde er von den Hschern erreicht, und als er den Kopf aus der Snfte, in der man ihn davontrug, her ausstreckte, gab ihm ein Offizier, den er selbst einst vor Gericht verteidigt hatte, den Todesstreich. Indessen hatten Brutus und C a s s i u s im Orient ein Heer ge-Philippi 42. sammelt. Aber in den beiden Schlachten bei P h i l i p p i in Macedonien erlagen sie den Truppen des Antonius und Octavian. Beide gaben sich selbst den Tod. Ihr Heer war das letzte der Republik gewesen. Octavian mib Antonius. 195. Die Machthaber teilten das rmische Reich so unter sich, da Octavian den Westen, Antonius den Osten erhielt; Lepidus wurde mit Afrika abgefunden, mute es aber einige Jahre spter an Octavian abtreten. Die Herstellung der Ruhe und des Friedens im Inneren, der Sicherheit des Reiches nach auen waren die gewaltigen Aufgaben, die ihnen zufielen. Aber während sich Octavian ihnen mit Tatkraft und Sorgfalt widmete, ergab sich Antonius an der Seite der schnen gyptischen Knigin Kleopatra in Alexandria einem ppigen und verschwenderischen Genu-leben. Als er endlich seine Gattin Octavia, Octavians Schwester, verstie und so weit ging, Teile des rmischen Reichs an Kleopatra und ihre Kinder zu verschenken, erklrte der Senat auf Octavians Betreiben Kleopatra den Krieg. So kam es zwischen den beiden Nebenbuhlern um die Herrschaft zum

10. Geschichte des Altertums - S. 95

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die rmische Literatur. 95 Entscheidungskampfe. Bei Actium, an der Westkste Mittelgriechenlands, Keitum si. wurde eine gewaltige Seeschlacht geschlagen. Aber während des Kampfes verlie Kleopatra, die den Sieg des Gegners voraussah, pltzlich den Schau-platz und trat die Heimfahrt nach Alexandria an; und Antonius lie, als er dies merkte, seine kmpfenden Truppen schimpflich im Stich und folgte ihr nach. So entschied sich der Sieg des Octavian, dem sich bald daraus auch das Landheer des Antonius ergab. Im nchsten Jahre erschien Octavian vor A l e x a n d r i a. Antonius 30. strzte sich, als er die flschliche Nachricht erhielt, da sich Kleopatra bereits das Leben genommen habe, in sein Schwert. Auch Kleopatra entschlo sich zu sterben, als sie sah, da Octavian die Absicht habe, sie in seinem Triumph-zug den Rmern zu zeigen; durch den Bi giftiger Schlangen sand sie den Tod. gypten wurde zu einer rmischen Provinz gemacht. Als unan-gefochtener Beherrscher des rmischen Reiches kehrte Octavian in seine Hauptstadt Rom zurck. Die rmische Literatur. 106. Die rmische Literatur ist durch die der Griechen stark be- Poesie, einflut worden. Die bedeutendsten rmischen Lustspieldichter, der derbe P l a u t u s und der feinere T e r e n z (Terentius), die in der ersten Hlfte des zweiten Jahrhunderts v. Chr. lebten, schloffen sich an die Stcke griechischer Lustspieldichter an. Ebenso ahmten die rmischen Lyriker die griechischen Liederdichter nach: so Catull, der zu Csars Zeit lebte; so die Dichter des augusteischen Zeitalters, der leidenschaftliche Properz, der zartere Tibull, der versgewandte Ovid, der Dichter der Verwand-lungen" (Metamorphosen), und der philosophische Oden- und Satirendichter H o r a z. In demselben Zeitalter lebte Vergil, der bedeutendste rmische Ependichter, der Schpfer der Aneide". Der hervorragendste unter den lteren Prosaikern Roms ist Cato Prosa, (vergl. 80), der Geschichte schrieb und von dem wir noch ein Werk der die Landwirtschast haben. Eine bedeutende Stellung unter den Schrift-stellern des letzten Jahrhunderts v.chr. nimmt Cicero ein (97), nicht nur als Redner, sondern weil er seine Landsleute mit griechischer Bildung,' besonders der griechischen Philosophie bekannt machte. Gleichzeitig erreichte die Geschichtschreibung in Csar und Sallust eine hohe Stufe der Vollendung. Im Zeitalter des Auguftus fate Livius die gesamte rmische Geschichte zusammen. Ein Jahrhundert spter lebte der Geschicht-schreiber Tacitus, ein Meister des Stils, in dessen Bchlein Germania" wir Deutsche die wichtigsten Nachrichten der unsere Vorfahren finden.
   bis 10 von 281 weiter»  »»
281 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 281 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 651
1 385
2 418
3 235
4 2468
5 3213
6 340
7 1737
8 193
9 188
10 1121
11 262
12 437
13 276
14 312
15 305
16 649
17 406
18 605
19 430
20 281
21 332
22 323
23 299
24 761
25 870
26 851
27 522
28 820
29 713
30 760
31 335
32 221
33 842
34 748
35 281
36 536
37 3997
38 969
39 1106
40 202
41 477
42 511
43 480
44 151
45 1543
46 691
47 506
48 427
49 879

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 11
2 2
3 2
4 6
5 1
6 0
7 0
8 1
9 55
10 0
11 0
12 0
13 9
14 20
15 0
16 13
17 41
18 0
19 0
20 0
21 1
22 2
23 18
24 0
25 13
26 9
27 0
28 6
29 0
30 2
31 3
32 4
33 2
34 0
35 20
36 1
37 1
38 0
39 1
40 0
41 25
42 0
43 41
44 0
45 3
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 12
53 23
54 2
55 176
56 0
57 1
58 0
59 14
60 0
61 0
62 0
63 89
64 0
65 76
66 5
67 0
68 9
69 0
70 1
71 41
72 16
73 0
74 0
75 2
76 2
77 7
78 0
79 0
80 4
81 0
82 12
83 0
84 2
85 0
86 0
87 4
88 62
89 5
90 3
91 1
92 45
93 0
94 1
95 0
96 0
97 0
98 33
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 6
3 2
4 0
5 8
6 0
7 5
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 4
16 0
17 0
18 0
19 32
20 0
21 0
22 2
23 0
24 0
25 1
26 0
27 36
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 7
34 0
35 0
36 1
37 1
38 0
39 7
40 1
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 2
47 0
48 0
49 0
50 5
51 1
52 8
53 1
54 55
55 0
56 37
57 0
58 2
59 24
60 5
61 0
62 48
63 41
64 0
65 1
66 0
67 0
68 0
69 4
70 0
71 1
72 0
73 0
74 8
75 1
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 16
82 0
83 0
84 0
85 12
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 27
92 0
93 0
94 0
95 1
96 0
97 0
98 4
99 6
100 3
101 0
102 2
103 0
104 0
105 10
106 0
107 0
108 0
109 0
110 5
111 0
112 2
113 0
114 1
115 14
116 1
117 0
118 0
119 0
120 2
121 4
122 0
123 1
124 1
125 0
126 2
127 0
128 17
129 0
130 0
131 7
132 0
133 1
134 1
135 0
136 23
137 0
138 0
139 2
140 2
141 0
142 1
143 7
144 0
145 24
146 30
147 1
148 8
149 0
150 0
151 0
152 2
153 0
154 1
155 5
156 2
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 100
163 116
164 0
165 7
166 23
167 6
168 1
169 4
170 0
171 0
172 15
173 7
174 0
175 7
176 0
177 24
178 0
179 5
180 0
181 76
182 10
183 8
184 0
185 2
186 1
187 10
188 1
189 2
190 0
191 0
192 27
193 1
194 0
195 2
196 4
197 3
198 0
199 0